Neue Saison mit neuen Regeln

Ihr wisst ja, wie die Figuren ziehen - obwohl manchmal habe ich den Verdacht ... Lächelnd

Aber als Mannschaftsspieler muss man auch die FIDE Regeln beherrschen. Dort gab es einige Neuerungen. Auf diese - und andere interessante Regeln - möchte ich vor der Saison hinweisen:

  1. "Nur dem Spieler, dessen Uhr läuft, ist es erlaubt, die Figuren zurechtzurücken."

  2. "Der Schiedsrichter entscheidet vor Partiebeginn, wohin die Schachuhr zu stehen kommt." - Das dürfte ein harter Schlag für einen unserer Schachfreunde sein. Obwohl: die Regel galt schon immer - nur nicht für jeden! Zunge raus

  3. "Wenn ein Spieler seinen Bauern auf die von der Grundstellung entfernteste Reihe gezogen und die Uhr gedrückt, aber den Bauern nicht durch eine Figur ersetzt hat, ist dieser Zug regelwidrig. Der Bauer wird durch eine Dame gleicher Farbe wie der Bauer ersetzt." - Also Bauer auf die letzte Reihe ziehen und "Turm" rufen - weil die Dame patt setzen würde - und die Uhr drücken, führt dazu, dass tatsächlich eine Dame auf das Umwandlungsfeld gestellt wird und die Partie mit Patt endet. Alles klar? Brüllend

  4. "Das Remisangebot kann dem Gegner durch Kreuzen der Zeigefinger an den Mittelgelenken angezeigt werden." - Schlecht nur für Einarmige oder Spieler mit eingegipster Hand. In der nächsten FIDE-Regel steht dann sicherlich, dass man dafür auch einen Assistente bestimmen kann, der dieses - nun internationales - Zeichen ausführen darf. Lachend

  5. "Falls eine oder beide der folgenden Situationen auftreten, ist die Partie remis:
    a) sobald eine gleiche Stellung, entsprechend Artikel 9.2 b, in wenigstens fünf aufeinanderfolgenden Zügen beider Spieler entstanden ist,
    b) sobald wenigstens 75 aufeinander folgende Züge von jedem Spieler abgeschlossen worden sind, ohne dass ein Bauer gezogen oder eine Figur geschlagen worden ist."

    Man beachte hier: Die Partie ist automatisch Remis. Es bedarf keines Antragsstellers. Ich interpretiere auch: Wenn ein Spieler anschließend die Zeit überschreitet, ist die Partie dennoch Remis.

  6. "Während des Spiels ist es einem Spieler verboten, ein Mobiltelefon und/oder ein anderes elektronisches Kommunikationsmittel im Turnierareal bei sich zu haben. Wenn es offenbar ist, dass ein Spieler ein solches Gerät in das Turnierareal gebracht hat, verliert er die Partie. Der Gegner gewinnt die Partie. Das Turnierreglement kann eine andere, weniger strenge Bestrafung vorsehen. Der Schiedsrichter kann von einem Spieler verlangen, dass dieser in einem abgesonderten Bereich die Untersuchung seiner Kleidung, seiner Gepäckstücke oder anderer Gegenstände zulässt. Der Schiedsrichter oder eine von ihm beauftragte Person darf den Spieler untersuchen, wobei der Untersuchende das gleiche Geschlecht wie der zu Untersuchende haben muss. Verweigert ein Spieler die Erfüllung dieser Pflichten, hat der Schiedsrichter Maßnahmen gemäß Artikel 12.9 zu ergreifen"

    Björn hat dieses Passus im Turnierreglement aber abgeschwächt: "Handyregelung: Das mitbringen von Mobiltelefonen und elektronischen Geräten ist zulässig, diese müssen während der Partie ausgeschaltet sein und dürfen nicht benutzt werden. Eingeschaltete Geräte und Mobiltelefone des Spielers während der Partie haben den sofortigen Partieverlust zur Folge."

  7. Zur Endspurtphase: "Wenn der Spieler, der am Zug ist, weniger als zwei Minuten Restbedenkzeit hat, darf er beantragen, dass, wenn es möglich ist, der Zeitmodus für beide Spieler gewechselt wird, indem beiden Spielern eine Zusatzbedenkzeit gemäß dem Aufschub-Modus oder dem Fischer-Modus von fünf Sekunden eingeräumt wird. Dies gilt als Remisangebot. Wenn dieses Angebot abgelehnt wird und der Schiedsrichter dem Antrag zustimmt, wird die Schachuhr entsprechend auf den neuen Modus eingestellt. Der Gegner erhält eine Zeitgutschrift von zwei Minuten und die Partie wird fortgesetzt."

    Diesen Paragraphen bitte unbedingt verinnerlichen!!! Er kann aber nur zur Anwendung kommen, wenn elektronische Schachuhren eingesetzt werden - was zumindest bei Heimspielen der Fall sein wird. Ansonsten bleibt es bei der bisher gültigen Regel.

Soviel für heute von Eurem Heimschiedsrichter-der-uns-unsere-geliebten-Mobiltelefone-verbieten-wird.